Dr. Eduardo Mysler, ein argentinischer Rheumatologe von großem internationalem Ansehen, erklärt, was Fibromyalgie ist und warum es wichtig ist, die Konsultation vor bestimmten Symptomen oder Diagnosen nicht zu verschieben.
1. Was ist Fibromyalgie?
Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die Muskel- und Gelenkschmerzen verursacht und bei der Palpation über Muskeln und Sehnen an charakteristischen Stellen lokalisiert ist. Hinzu kommen Abgeschlagenheit und extreme Müdigkeit sowie Einschlafschwierigkeiten.
2. Gibt es eine eindeutige Diagnose und Anerkennung als Krankheit?
Nein, die Diagnose wird unter Ausschluss anderer Krankheiten gestellt und oft suchen die Patienten mehrere Ärzte auf, bevor sie die Diagnose erhalten.
3. Welcher Spezialist stellt die Diagnose? Wer sollte konsultiert werden?
Die Diagnose kann von einem Arzt gestellt werden, der beste Spezialist hierfür ist jedoch der Rheumatologe.
4. Warum gibt es so viele Debatten zu diesem Thema?
Denn für viele handelt es sich um eine Variante der Depression, da sie damit verbunden ist.
5. Was sind die Symptome einer Fibromyalgie und wie wird sie diagnostiziert?
Wie gesagt, generalisierte Muskelschmerzen mit schmerzhaften Punkten im ganzen Körper, extreme Müdigkeit, die nicht mit den ausgeführten Aufgaben korreliert.
6. Nimmt seine Verbreitung zu oder wächst seine Anerkennung? Was sind die Ursachen?
Es erhöht die Prävalenz nicht. Was es gibt, ist eine größere Anerkennung durch Ärzte im Allgemeinen. Die Prävalenz liegt in den USA bei 2 % und ist bei Frauen häufiger als bei Männern. Die Ursachen sind unbekannt, obwohl es viele Theorien gibt.
7. Wie erfolgt die Behandlung? Gibt es Medikamente?
Die Behandlung ist multidisziplinär und es sind verschiedene Medikamente dafür zugelassen, von Pregabalin über Milnacipram bis hin zu Duloxetin. Diese sind von der FDA zugelassen. Außerdem kommen Entzündungshemmer, Analgetika und Opioidderivate zum Einsatz. Zu den nicht-pharmakologischen Therapien gehören unter anderem körperliche Rehabilitation, Chiropraktik, Aerobic-Übungen und kognitive Verhaltenstherapie.
8. Wie ist die Prognose?
Die Prognose ist sehr unterschiedlich. Es gibt Patienten, die sich positiv entwickeln, und andere, die auf nichts zu reagieren scheinen.
9. Was sind die neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen zur Fibromyalgie?
In den letzten Jahren wurden mehr Medikamente zur Behandlung der Krankheit zugelassen, wodurch wir über mehr Waffen zur Bekämpfung der Krankheit verfügen.
10. Wie können Betroffene ihre Lebensqualität verbessern?
Bei dieser chronischen und schwer zu bewältigenden Pathologie ist die Mitarbeit des Patienten, seine Willenskraft zur Verbesserung und das Verständnis des Arztes wichtig.